Rundwanderung zum Itonskopf im Montafon

Ende September findet unser alljährliches Familientreffen in Sankt Gallenkirch im Montafon statt. Da wir schon so oft hier waren, fällt es zunehmend schwer eine Tour zu planen die wir noch nicht gelaufen sind. Dieses Jahr fiel die Entscheidung auf den Itonskopf bei Bartholomäberg.

Dieses Jahr wurde ich damit beauftragt die Tour für Samstag zu planen. Einerseits macht mir sowas Spaß, andererseits sind die Anforderungen an eine Tour beim Deuschle-Treffen sehr hoch, es müssen mehrere Faktoren berücksichtigt werden:

  1. Es muss 2-3 Schwierigkeitsgrade geben für die unterschiedlichen Alters- und Leistungsgruppen.
  2. Alle Touren sollten an einem Gasthof enden wo man sich wieder trifft.
  3. Die Großeltern müssen diesen Gasthof mit einem Bus oder per Auto erreichen können.
  4. Das zeitliche Limit für die längste Tour liegt bei 6h mit möglichst nicht zu vielen Höhenmetern.

Ich habe mir die größte Mühe gegeben alle Punkte zu berücksichtigen, obwohl ich den vierten ziemlich ausreizen musste. Das war also der Plan: Anfahrt von Sankt Gallenkirch nach Bartholomäberg. Von dort über den Fritzensee und Aussichtspunkt Falla zum Itonskopf und am Kamm entlang zum Gasthof Rellseck. Die leichtere Variante führt über das alte Silberbergwerk zum Gasthof, außerdem gibt es noch einen Shuttlebus direkt vom Parkplatz.

DSC00897Wir kommen tatsächlich alle relativ pünktlich los und erreichen den Parkplatz in Bartholomäberg. Die Großeltern werden am Hotel abgeliefert wo der Shuttlebus fährt, und dann starten wir die Tour. Das Bergwerksmuseum ist schon im Ort angeschrieben, es gibt einen kurzen und einen längeren Weg dorthin. Die Itonskopf-Gruppe entscheidet sich für den kurzen Aufstieg, die Gruppe die vom Bergwerk zum Gasthof läuft hat genug Zeit den gemütlicheren Aufstieg zu wählen. Es haben sich heute erstaunlich viele für die große Tour entschieden, so sind wir insgesamt ca. 25 Leutedie im Gänsemarsch über schmale Wiesenwege zum Bergewrk aufsteigen. Die Sonne brennt heute ganz schön runter, das ist man kaum noch gewohnt, die letzten Wochen waren wettertechnisch das genaue Gegenteil. Bis zum Bergwerk geht es recht steil bergan daher legen wir dort schon die erste kleine Pause ein. Der Zeitplan passt schon jetzt nicht mehr, wir brauchen deutlich länger als gedacht.

DSC00938Vom Bergwerk zum Fritzensee ist es nur noch ein kurzes Stück, dort beginnt dann ein breiter Weg der am Berghang entlang nach Osten verläuft. Hier können wir wieder etwas schneller laufen und kommen gut voran. Den ursprünglichen Plan dem Weg bis zum Aussichtspunkt Falla zu laufen müssen wir verwerfen, das daurt zu lang. Man kann aber den Weg zum Itonskopf vorher schon über einen Wiesenweg zum Schwarzhorn abkürzen. Gegen 12 Uhr erreichen wir die Abzweigung und machen eine Pause. Wir haben einen herrlichen Blick übers Montafon, das Silbertal und die Silvretta-Kette.

DSC00942Frisch gestärkt geht es weiter, nun wieder steil bergauf. Als wir die Wiese hinter uns lassen und die Baumgrenze erreichen teilt sich die Gruppe. Der vor uns liegende Weg ist jetzt als „nur für Geübte“ markiert, einige in der Gruppe fühlen sich nicht mehr fit genug dafür. Man kann hier wieder einen breiteren Weg zurück Richtung Fritzensee laufen und von dort zum Gasthof kommen. Der Rest der Gruppe macht sich auf Richtung Itonskopf. Der Weg ist hier tatsächlich sehr steil und erfordert an einigen Stellen auch den Einsatz der Hände. Nach dem steilsten Stück sieht man dann endlich das Tagesziel, den Itonskopf. Der Weg führt daran vorbei und am Kamm entlang weiter, der Gipfel selbst ist optional und der Aufstieg mit Drahtseilen versichert. Rechts und Links geht es weit runter, wer sich hier nicht wohl fühlt sollte den Gipfel lieber auslassen. Allerdings lohnt es sich wirklich! Von oben hat man eine traumhafte Sicht ins Tal, den Arlberg und Flexenpass und das Lechquellengebirge gegenüber. Auf der anderen Seite sieht man bis ins Rheintal und zum Säntis in der Schweiz, und natürlich überblickt man das gesamte Montafon und die Silvretta. Kurzum, es ist der schönste Ausblick den wir bislang hier in der Gegend erlebt haben!

IMG_0686Leider müssen wir wieder feststellen das wir zu spät dran sind. Es lohnt sich kaum noch überhaupt zum Gasthof zu laufen, es macht mehr Sinn bereits vorher eine Abkürzung nach Bartholomäberg zu nehmen. Die Gruppe trennt sich nun auf, die Leute die den Gipfel ausgelassen haben sind schon voraus gelaufen. Sanne und ich machen uns nun zu zweit auf den Weg und bringen den restlichen Weg sehr schnell hinter uns. Über Wannaköpfle, Jagdhütte und Fritzensee steigen wir wieder hinab zum Bergwerk und zurück zum Ausgangspunkt. Wir entscheiden uns gegen den Gasthof und wollen lieber im Ort noch einen Kaffee trinken. Nach einer guten Stunde Abstieg erreichen wir den Parkplatz wo gerade zwei unserer Autos losfahren wollen. Wir ergattern zwei Sitzplätze und fahren direkt zurück nach Sankt Gallenkirch wo wir uns ein Feierabendbier in der Sonne genehmigen.

Zu meiner großen Zufriedenheit hat allen die Tour sehr gut gefallen! Auch die leichteren Varianten waren gut, und obwohl die Runde zum Itonskopf vielleicht letztendlich etwas zu lang war haben es alle geschafft, oder zumindest unterwegs einen guten Ausstiegspunkt gefunden. Ich persönlich fand die Tour richtig super, der Itonskopf ist ein absolut empfehlenswerter Gipfel. Die Aussicht von dort oben in alle Richtungen ist fantastisch, die Tour selbst schön abwechslungsreich. Die zeitliche Komponente war heute nur ein Problem weil wir so viele Leute waren, in einer kleineren Gruppe lässt sich die Tour deutlich schneller schaffen und man kann locker noch den Weg zum Gasthof Rellseck auf sich nehmen.

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