Berliner Höhenweg Etappe 3 – Von der Kasseler Hütte zur Greizer Hütte

Die dritte Etappe am Berliner Höhenweg führt uns von der Kasseler Hütte zunächst durch das Löfflerkar und dann über die Lapenscharte (2.701m) zur Greizer Hütte. Die Besteigung des Gigalitz (3.001m) lassen wir uns leider entgehen.

Nach einer mäßigen Nacht im überfüllten Lager der Kasseler Hütte gehen wir gegen 8 Uhr los. Das Frühstück war gut, es gab ein Buffet und so sind wir ausreichend gestärkt. Zunächst müssen wir hinter der Hütte ein paar Meter aufsteigen, dann Umrunden wir den gesamten Talschluss und queren dabei ein paar Bäche auf wackeligen Brücken oder über große Felsblöcke.

P1030824Gegenüber sieht man schon den Aufstieg zur Lapenscharte, doch die Hauptarbeit heute besteht darin den Aufstieg überhaupt zu erreichen. Der Weg unterhalb des Löfflers und seines Gletschers zieht sich in die Länge. Unterwegs beobachten wir aus sicherer Entfernung einen ziemlich großen Felssturz oberhalb des Gletschers. Riesige Felsbrocken stürzen den Hang hinunter und reißen immer mehr Gestein mit welches darunter im Eis einschlägt wie Granaten, der gesamte Hang ist in Staub gehüllt. Der große Felsblock schießt über den Gletscher hinweg und rollt auf den Wanderweg zu, bleibt aber dann doch deutlich darüber liegen. Das war sehr eindrücklich, hochalpines Gelände ist kein Ponyhof…

P1030857Am Ende des Kars erwartet uns dann noch eine kurze seilversicherte Querung der Elsenklamm. Wir haben damit kein Problem, auch wenn an der einzig schwierigen Stelle das Seil fehlt. Danach rasten wir kurz und machen uns dann endlich an Aufstieg zur Lapenscharte. Da die Sonne jetzt schon ziemlich hoch steht und das Gelände wieder blockiger wird ist das ziemlich anstrengend. Doch die Aussicht von oben entschädigt für alles. Der Löffler-Gletscher war schon beeindruckend, doch das Floitenkees stellt das locker in den Schatten! Außerdem sehen wir am gegenüberliegenden Hang schon was uns morgen erwartet: 1.000 Höhenmeter Aufstieg zur Mörchnerscharte, das sieht hart aus…

P1030870Der Abstieg zur Greizer Hütte ist dann erstaunlich kurz, nach einer guten halben Stunde sind wir bereits da. Unterwegs könnte man noch den Gigalitz (3.001m) besteigen, allerdings hat uns das ja der Hüttenwirt verboten. Wir vertrauen ihm und lassen die Abzweigung trotz traumhaftem Wetter links liegen. Der Aufstieg erfordert wohl Trittsicherheit und Gratkletterei im alpinen Ier Bereich, das hätten wir uns schon zugetraut. An der Hütte ärgern sich alle unserer Mitwanderer, keiner war oben obwohl das Wetter bis Sonnenuntergang perfekt bleibt…

P1030914Die Greizer Hütte war toll. Ich kann gar nicht genau sagen warum, aber mir hat sie am besten von allen gefallen. Das Lager ist wieder ziemlich groß und es gibt keine Duschen (dafür einen guten Waschraum), aber die urige Stimmung und der fantastische Gletscherblick machen das locker wieder wett. Und um die Frage zu beantworten die sich tags zuvor jeder gestellt hat: Greiz ist eine Stadt in Thüringen 😉

Fazit: Unschwierige Etappe die sich anfangs etwas in die Länge zieht. Der Aufstieg zur Lapenscharte ist blockig aber einfach, der Abstieg zur Greizer Hütte überraschend kurz. Bei gutem Wetter kann man mit dem Gigalitz noch einen 3000er abhaken, zeitlich sollte das kein Problem darstellen. Leider haben wir das nicht gemacht…

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