Von der Monialm auf den Bodenschneid

Das Wetter ist ausnahmsweise mal gut, daher beschließt Sanne mit ihren Bürokollegen dass am Wochenende gewandert wird. Ich werde beauftragt eine leichte Tour mit nicht zu vielen Höhenmetern rauszusuchen. In unserem schlauen Büchlein werde ich fündig: Es geht Richtung Spitzingsee, genauer gesagt erstmal zur Monialm. Der Tourenvorschlag im Buch ist als Acht angelegt und doch recht sportlich, wir entscheiden uns erstmal die größere „Schlaufe“ zu laufen und gegebenenfalls im Anschluss noch etwas zu erweitern.

Neben Sanne und mir laufen heute nach Basti, Doro und Daniel mit, da Doro ein großes Auto hat passen wir sogar alle zusammen rein. Vorbei am Tegernsee fahren wir Richtung Sutten/Valepp und parken an der Talstation der Suttenbahn. Von dort sind es nur wenige Meter bis zur Monialm, und dann fängts auch schon gnadenlos an: Ein extrem steiler asphaltierter Forstweg geht schnurgerade durch den Wald nach oben zur Bäckeralm. Nachdem die ersten Höhenmeter auf diese Weise schnell überbrückt sind wird es etwas angenehmer, wir laufen über einen Wiesenweg weiter und queren die Skiabfahrt (gut zu erkennen durch Erosion und Schneekanonen). Etwas links des Skilifts sticht ein großer Fels aus dem Wald hervor, das ist der Suttenstein und unser erstes Zwischenziel. Nach der Suttenalm wird aus dem Wiesenweg wieder ein steiler Waldpfad, und nach einer guten Stunde stehen wir oben auf dem Suttenstein und machen eine kleine Pause.

Frisch gestärkt geht es danach weiter am Kamm entlang nach oben, der Boden ist matschig und wir müssen etwas aufpassen. Sobald wir den Wald verlassen sehen wir auch schon unseren heutigen Gipfel, den 1668m hohen Bodenschneid, die Höhenmeter haben wir schon fast erreicht, es geht nur noch etwas quer zum Hang hinüber. Wir genießen den Ausblick auf den gegenüberliegenden Wallberg und Risserkogel, erinnern uns an die tolle Tour die wir dort schon gemacht haben und vermerken dass diese wiederholt werden muss. Im Osten ist die Brecherspitze (die letztjährige Tour dorthin war zwiespältig mit Meinungen von „super“ bis „unverantwortlich“), dahinter dann die auch bereits abgehakten Gipfel Aiplspitze, Taubenstein und Rotwand. Langsam aber sicher gehen die Tagestouren aus, immerhin ist der südlich gelegene Schinder noch auf unserer ToDo-Liste 😉

Als sogar ich genug von geographischen Ausführungen habe geht es weiter. Zunächst ca. 200m zurück, dann nach links über einen steilen und extrem rutschen Pfad bergab. Mit jedem Schritt werden die Stiefel matschiger und die Trittsicherheit schlechter, teilweise ist ganzer Körpereinsatz nötig um auf dem felsigen Weg voranzukommen. Immerhin sind wir alle gut genug ausgerüstet, die Mädels der Turnschuhfraktion hinter uns haben jedenfalls deutlich mehr Probleme. Daniel verliert kurzzeitig den Kampf gegen die Gravitation, aber in der Sonne trocknet die Hose schnell wieder 🙂 Nach dem Abstieg ist es nicht mehr weit zur oberen Firstalm und dem damit verbundenen kühlen Weißbier. Auf dem Rückweg gibt es noch einen kleinen Anstieg von der unteren Firstalm zurück zum Suttenstein. Wir entscheiden uns gegen eine Erweiterung der Tour und steigen über den selben Weg ab den wir morgens auch raufgekommen sind. Im obligatorischen Wochenende-am-Tegernsee-Stau fahren wir zurück nach München.

Insgesamt eine schöne Tour die sich nahezu beliebig verlängern lässt indem man entweder vom Bodenschneid weiter am Kamm entlang nach Norden läuft, oder die Acht vollendet und noch weiter nach Südosten Richtung Grünsee geht. Bei schlechter Witterung sind die steilen Auf- und Abstiege allerdings nicht zu empfehlen, es ist schon sehr rutschig! Trotz schönem Wetter ist erstaunlich wenig los, eher ungewöhnlich für eine einfache Tour im Einzugsgebiet des Tegernsees.

1 Kommentar zu “Von der Monialm auf den Bodenschneid

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