Die Wettervorhersage prognostiziert fürs Zillertal den ganzen Samstag Schneefall und Sonntags ab 8 Uhr schönes Wetter. Diese Steilvorlage können wir uns nicht entgehen lassen und fahren am 18. Januar für einen Tag nach Mayrhofen um dort bei traumhaften Wetter den Neuschnee zu genießen.
Das Wetter in München sieht so gar nicht nach Skifahren aus. Freitags ist es noch relativ mild, am Samstag erfolgt ein Temperatursturz, Schnee und Regen wechseln sich ab. Laut Wetterbericht soll es aber am Sonntag gegen 8 Uhr in den Höhenlagen sonnig werden. Wir haben eh schon damit geliebäugelt an diesem Wochenende Skifahren zu gehen, jetzt gibt es keine Ausreden mehr. Thomas, Daniel und Kerstin begleiten uns diesmal, daher müssen wir mit zwei Autos fahren. Mein Vorschlag nach Mayrhofen zu fahren stößt auf keinen Widerstand, damit ist die Planung auch schon abgeschlossen.
Sonntags klingelt um 6 Uhr der Wecker, um 6.45 Uhr steht Thomas pünktlich vor der Haustür und holt uns ab. Durch Nieselregen und Nebel fahren wir nach Österreich, die Straßen sind erstaunlich frei, hier ist schon deutlich weniger los als noch vor zwei Wochen. So geht es dann auch durchgängig weiter: In Mayrhofen parken wir direkt an der Horbergbahn, bei den Tickets gibt es kaum eine Warteschlange und die Gondel haben wir ohne jegliche Wartezeit für uns alleine! Daniel und Kerstin kommen etwas später da sie noch Ausrüstung leihen müssen, also fahren wir mit Thomas schon rauf.
Im Tal war es noch relativ neblig, doch schon nach ein paar Höhenmetern werden zwei Dinge klar: das Wetter wird ein Traum und es hat ordentlich Neuschnee (50cm laut der Anzeige am Lift)! Da wir uns zeitnah mit den anderen treffen bleiben wir erstmal in der Nähe der Gondel und nehmen den Lift aufs Schneekar. Hier ist es in den Morgenstunden noch sehr kalt, aber die ersten Abfahrten im Neuschnee wärmen uns schnell auf. Ich bin wieder mit Ski unterwegs, und obwohl ich (zumindest gefühlt) technisch immer besser werde, sind die Bedingungen nochmal eine ganz neue Herausforderung. Die schwarze Piste ins Tal ist quasi völlig unpräpariert, die Abfahrt ist durch den vielen Schnee ist extrem anstrengend aber einfach saucool. Der Start in den Tag ist perfekt, das kann man sich nicht besser wünschen!
Nach einer weiteren Abfahrt treffen wir Daniel und Kerstin die aber beide noch nicht so sicher auf den Skiern sind und daher lieber alleine fahren wollen. Wir verabreden uns um 13 Uhr zum Mittagessen und fahren weiter. Nach einem kurzen Abstecher in den Funpark (wo ich mich graziös hinlege) fahren wir weiter zum Horbergjoch. Erstaunlich wie wenig überall los ist, es gibt kaum Wartezeiten, die Pisten sind, bis auf wenige Ausnahmen, ziemlich leer. An einer Abzweigung verlieren wir Thomas, telefonieren uns aber kurz darauf wieder zusammen. Zur Mittagszeit orientieren wir uns wieder zurück zum Penkenjoch, hier gibt es im Schatten die ersten vereisten Buckel. Insgesamt sind die Pisten aber in Anbetracht der Schneemengen in einwandfreiem Zustand. Zum Mittagessen in der Penkentenne gibt es mäßige Wurst, schlechte Bratkartoffeln und leckere Spaghetti (letzteres für mich 🙂 ).
Mittags toben wir uns noch ein bisschen rund ums Penkenjoch aus. Die Harakiri-Abfahrt, scheinbar der ganze Stolz von Mayrhofen, lassen wir außen vor, die Piste sieht nach einer furchtbar vereisten Buckelpiste aus. Trotzdem finden wir noch einige richtige gute Abfahrten und nutzen die Zeit maximal aus. Pünktlich um 16.15Uhr treffen wir uns wieder alle an der Gondel und fahren ins Tal wo sich den ganzen Tag über der Nebel gehalten hat.
Eigentlich wollten wir noch Pizza essen gehen um dem Rückreise-Stau zu entkommen, aber wir haben alle keinen Hunger. Da den ganzen Tag über wenig los war hoffen wir dass das auch auf den Straßen so ist und fahren direkt los. Leider geht der Plan nicht auf, wir brauchen erneut eine ganze Stunde bis zur Autobahn, dort ist ab der Staatsgrenze Stau, dann ist auch noch die A8 wegen eines brennenden Autos am Irschenberg gesperrt und wir fahren über Land nach München. Am Ende dauert die Rückfahrt geschlagene vier Stunden…
Fazit: Der Tag war (fast) perfekt, nur die lange Rückfahrt hat alles ein bisschen getrübt. Aber Schneefall bis 8Uhr und ab dann strahlender Sonnenschein, besser kann man es sich wirklich nicht wünschen. In Mayrhofen waren wir nun schon zum fünf mal, das Skigebiet ist mittlerweile mein Favorit im Zillertal. Das hat sich auch heute wieder bestätigt: Trotz schwierigen Bedingungen waren die Pisten in gutem Zustand, abwechslungsreich und sind sie sowieso. Man kann hier locker einen Tag verbringen ohne Pisten doppelt zu befahren, auch bei 2-3 Tagen wird es einem nicht langweilig.