Neuseeland – Fiordland, Milford Sound und Mount Cook

Gegen Ende der Neuseeland Reise habe ich noch ein paar Punkte abzuhaken, mache kleine Touren und schaue mir Touristen-Attraktionen an. Den Humpridge Track und einen Teil des Kepler Tracks in den Fiordlands, eine Schiffstour auf dem Milford Sound und ein paar Tage im Mount Cook National Park.

Erste Etappe des Kepler Tracks

Nachdem mir der Routeburn Track gut gefallen hat, möchte ich gerne noch mehr von den Great Walks in Neuseeland sehen. Von Te Anau bieten sich sowohl der Milford als auch Kepler Track an, jedoch bekomme ich bei beiden keine kurzfristigen Übernachtungsmöglichkeiten. So entschließe ich mich, wenigstens einen Teil des Kepler Tracks zu sehen, indem ich zur Luxmore Hut aufsteige, die dortigen Höhlen anschaue, und wieder absteige.

Von Te Anau ist es ein ganzes Stück bis zum Beginn des Tracks, aber morgens um 7:30 Uhr ist dort alles ruhig und idyllisch. Dann geht es ein Stück weiter am See entlang und schließlich steil bergauf. Der Weg ist, wie auch schon der Routeburn Track, sehr gut ausgebaut. Kein Vergleich zu den zugewucherten Tracks die nicht zu den Great Walks zählen und daher schlechter behandelt werden. So erreiche ich recht schnell die Luxmore Hut und mache dort Pause. Das Wetter ist besser als erwartet, und der Blick übers Fiordland ein Traum!

Vor dem Abstieg mache ich noch einen Abstecher zu den Luxmore Caves. Das Höhlensystem zieht sich weit unter den Berg und mit der entsprechenden Ausrüstung kann man wohl auch weit hinein laufen. Leider reicht meine kleine Stirnlampe nicht sehr weit und ich muss bereits nach wenigen Metern wieder umdrehen. Die Tropfsteine sind trotzdem beeindruckend! Der Abstieg ist dann schnell erledigt, allerdings zieht sich der Weg zurück nach Te Anau in der brütenden Mittagssonne ewig lang hin.

Fazit: Die Great Walks laufen sich nach nun 5 Wochen in den Beinen sehr entspannt. Lediglich die heißen Temperaturen lassen die 30km Tour gegen Ende doch sehr anstrengend werden. Der Routeburn Track hat mir besser gefallen als die erste Etappe des Kepler Tracks, da war mehr Abwechslung geboten. Vielleicht hätte sich das aber auch noch geändert, für den Kepler hätte ich mindestens 3 Tage rechnen müssen.

Milford Sound

Auch der touristische Aspekt darf in so einem Urlaub natürlich nicht zu kurz kommen. Da ich nun schon so nahe an einem Wahrzeichen Neuseelands, dem weltberühmten Milford Sound, bin muss ich diesen natürlich auch sehen. Also früh morgens im Campingplatz von Te Anau die Tour gebucht, und eine Stunde später direkt vor der Haustüre abgeholt worden. Auf der Fahrt wird mehrfach gehalten um Fotos zu machen, Kaffee zu trinken und um sich von Keas beklauen zu lassen. Dann geht es ab aufs Boot und raus in den Fjord.

Die Fahrt ist sehr kurzweilig. Der Kapitän erzählt viel über Flora und Fauna, es gibt Essen und Trinken, wir sehen Delfine und Thunfische. Auch die Annäherung an den großen Wasserfall darf natürlich nicht fehlen. Und gegen Ende gibt es noch einen Stopp bei „Underwater Discoveries“, eine Art Besucherplattform unter Wasser. Insgesamt eine sehr lohnende Tour!

Humpridge Track

Meine letzte mehrtägige Tour in Neuseeland! Dieser Track wurde mir irgendwann einmal von einem Einheimischen empfohlen. Ähnlich wie die Great Walks muss man auch hier die Übernachtungen reservieren, bekommt aber viel leichter einen Platz. Der Track wurde von den umliegenden Gemeinden angelegt, mit dem Ziel Touristen in die ansonsten vernachlässigte Region zu bringen. Der Track befindet sich am südwestlichen Zipfel der Südinsel von Neuseeland, er ist 60km lang und auf 3 Tage ausgelegt.

Nach dem Shuttle Transfer zum Startpunkt geht es zunächst lange am Strand entlang Richtung Wald. Dort beginnt auch schon das „Wahrzeichen“ des Tracks, ein 20 Kilometer langer Pfad aus Holzbrettern die durch den Wald verlegt wurden um die sensible Natur zu schützen. Der nun folgende Anstieg auf 1000m Höhe ist sehr viel anstrengender als mir das vorher ausgemalt habe. Ich bin sehr froh als die Okaka Lodge auftaucht, eine äußerst komfortable Hütte mit traumhaftem Blick auf die Südküste Neuseelands. Zusammen mit meinen Mitwanderern gehe ich noch auf den Panoramaweg oberhalb der Hütte um den Sonnenuntergang anzuschauen.

Am nächsten Morgen stelle ich mir den Wecker sehr früh. Einer der Mitarbeiter hat empfohlen gegen 6 Uhr zum Panoramaweg zu gehen, da sich die Möglichkeit auf einen traumhaften Sonnenaufgang über dem Meer ergibt. Leider hängen die Wolken dafür zu tief, trotzdem lohnt es sich schon aufgrund der tollen Farben des Himmels. Dann wird das Wetter leider schnell schlechter, den Abstieg zur Port Craig Hütte bringe ich schnell hinter mich um die exponierte Lage auf dem Berg zu verlassen. Der Track führt nun an einer alten Bahnlinie entlang, die Bretterbohlen und Nägel sind noch im Boden und man muss aufpassen um nicht dauernd zu stolpern. Die Hütte hält dann erneut ein Highlight bereit: In der nahe gelegenen Bucht gibt es Delfine die dort heimisch und daher immer zu sehen sind!

Der dritte und letzte Tag beginnt schön, ich spekuliere auf eine Runde schwimmen am Strand. Durch die Stechmücken wird daraus leider nichts, außerdem ist auch bald Regen angekündigt. Nach zwei sehr schönen Stunden an der Küste entlang kommt dann die Schlechtwetterfront und ich versuche einfach so schnell wie möglich zurück zum Parkplatz zu kommen. Ziemlich durchgefroren komme ich dort an und werde glücklicherweise direkt im Auto mitgenommen.

Fazit: Ein toller Track in einer tollen Gegend von Neuseeland die vom Tourismus leider so gut wie nichts abbekommt. Insgesamt ziemlich teuer, aber die zwei Hütten sind top und die Organisation (Halbpension, Transfer zum Parkplatz etc.) ist super. 60km in 3 Tagen sind auf den gut ausgebauten Wegen kein Problem, doch der Anstieg am ersten Tag hat es schon ganz schön in sich…

 

Mount Cook National Park

Die letze Station meiner Neuseeland Reise, und ein absolutes Highlight! Die Anreise per Anhalter von Invercargill gestaltet sich leider schwerer als gedacht und dauert zwei Tage. Das erste Mal zweifle ich wirklich ob es gut geht. Aber die Mühen lohnen sich, bereits die Anfahrt zum Mount Cook, dem höchsten Berg von Neuseeland, ist landschaftlich sehr schön. Wie es der Zufall so will, treffe ich im Camp ein paar Franzosen die ich ganz am Anfang kennengelernt habe. Außerdem verabrede ich mich mit Christina und Jojo, meinen Begleiterinnen auf den ersten Te Araroa Etappen, die auch gerade in der Nähe sind.

Der erste Tag im Camp ist sehr entspannt, ich warte auf Christina und Jojo die gegen 12 Uhr ankommen, dann laufen wir gemeinsam zu einem total überlaufenen Aussichtspunkt (Hooker Valley Track). Die Sonne scheint heute ununterbrochen und so wird sogar der wirklich sehr leichte Weg ziemlich anstrengend. Da kommen Pizza und Bier im nahe gelegenen Restaurant gerade Recht. Abends gibt es dann noch einen schönen Sonnenuntergang. Der nächste Tag sollte dann der Beste der gesamten Reise werden!

Um 5:45 Uhr klingelt mein Wecker, denn ich möchte einer Empfehlung folgen die ich schon Wochen vorher bekommen habe: Zur Mueller Hut aufsteigen um den Sonnenaufgang am Mount Cook zu sehen! Das ganze Camp schläft noch als ich mit Stirnlampe den schmalen Pfad suche, dann geht es so schnell wie möglich über Treppen bergauf. Die Mühe lohnt sich, ich beobachte wie es langsam immer heller wird, und wie angekündigt erstrahlt der Mount Cook im ersten Sonnenlicht während die anderen Berge noch dunkel sind. Wahnsinn, ein magischer Moment, genau deshalb bin ich hier!

Ich steige weiter auf zur Mueller Hut und darüber hinaus auf einen etwas ausgesetzten Grat. Von dort habe ich einen traumhaften Blick auf das gesamte Tal und all seine Gletscher, die ständig mit lautem Krachen abbrechen. Nach einem ausgiebigen Frühstück und fast drei Stunden Pause steige ich wieder zur Hütte ab, die sich nun mit Tagestouristen gefüllt hat. Da aber nun auch Wolken aufgezogen sind, steige ich schnell wieder ab ins Camp. Ein unvergesslicher Tag und mein persönliches Highlight zum Abschluss von 7 Wochen Neuseeland!

Dann heißt es auch schon Abschied nehmen. Ich begleite Christina und Jojo noch für zwei Tage zum Lake Tekapo und fahre dann zurück nach Christchurch. Nun hat mich endgültig die Zivilisation wieder: Shopping, geliehene Ausrüstung zurückbringen und bouldern in der lokalen Kletterhalle. Und dann war es das. Sieben Wochen Neuseeland, einfach vorbei…

Haere Ra, Aotearoa! Auf Wiedersehen, Neuseeland!

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