Hardangervidda Tag 7 – Von Litlos nach Hellevasbu

Nach einem schönen Abend und einer erholsamen Nacht erwachen zum Klang von strömendem Regen. Das Frühstück nehmen wir noch im warmen Aufenthaltsraum zu uns und dann geht es auch schon raus ins unangenehme Wetter. Immerhin war es so angekündigt, also keine allzu große Überraschung.

P1010783Der Weg führt uns zunächst über einige reißende Bäche mit Sommerbrücken. Am Anfang der Tour waren die Brücken noch ganz hilfreich um Umwege zu sparen, spätestens hier ist ein Vorankommen ohne Brücken schlicht unmöglich! Die Abflüsse der großen Seen sind tief und wahnsinnig schnell, noch dazu eiskalt. Kurz darauf müssen wir ein sehr steiles Schneefeld queren welches fünf Meter weiter unten in einen See reicht. Das ist uns nicht so geheuer, einmal abrutschen und man findet keinen Halt mehr und liegt im Wasser, daher beschließen wir es lieber obenrum zu umgehen.

P1010785Nachdem wir diese Unwegsamkeiten hinter uns gelassen haben geht die Etappe relativ uspektakulär weiter. Viel zu sehen gibt es nicht, da das Wetter durchgehend schlecht ist. Immerhin stürmt es nicht mehr, an den Regen gewöhnt man sich deutlich leichter als an ständigen Gegenwind. Beim Zurückblicken ist zum letzten mal der Harteigen zu am Horizont zu sehen, kaum zu glauben dass wir gestern morgen noch auf der anderen Seite davon waren… Als wir dann nach gut der Hälfte der Strecke die erste Abweigung des Tages erreichen nutzen wir prompt die Gelegenheit und biegen falsch ab. Nach einiger Zeit merken wir dass das so nicht richtig sein kann und müssen wieder umkehren. Die sonst so großzügig verteilten Steinmännchen und T-Markierungen sind hier leider etwas spärlich, aber zum Glück haben wir heute keinen Zeitdruck. Zudem wird auch das Wetter besser, es kommt sogar immer mal wieder die Sonne durch!

P1010789Gegen Ende merkt man schon langsam dass die Hardangervidda nach Süden etwas zahmer wird, die Anstiege sind nicht mehr so hart, insgesamt ist die Landschaft hier eher flacher, was uns durchaus entgegenkommt. Hier halten wir sogar wieder annähernd zu vorgegebenen Zeiten ein. Gegen Nachmittag erreichen wir dann die DNT-Hütte Hellevasbu. Es ist schon einiges los, aber wir bekommen noch einen Schlafplatz, auch Albert treffen wir hier wieder der nun auch entgültig genug vom Zelten hat. Nach kurzer Katzenwäsche im eiskalten See beginnt der gemütliche Teil des Abends. Es handelt sich um eine Selbstversorgerhütte, d.h. man kann dort entweder sein eigenes Essen mitbringen, oder sich im „Supermarkt“ Nudeln und anderen Fertiggerichten kaufen und dann in der Küche kochen. Zum letzten Mal also gibt es heute Trekkingnahrung, und ehrlich gesagt sieht es besser aus als das der anderen Gäste. Die deutschen Kollegen am Tisch bringen es tatsächlich fertig mit WeightWatchers-Gulaschsuppe trekken zu gehen! Naja, jedem das Seine. Den Rest des Abends sitzen wir vor dem Kamin und lesen, fast wie im Erholungsurlaub, nur dass es keinen Strom gibt 😉

Insgesamt war es eine relativ lockere Etappe. Vielleicht liegt es daran dass wir mittlerweile gut trainiert sind und die Rucksäcke immer leichter werden. Vielleicht hilft auch die Aussicht es fast geschafft zu haben. Aber trotz Regen war es irgendwie doch schön. Leider gibt es kaum Bilder der Etappe da wir uns einerseits ein bisschen sattgesehen haben und andererseits der Foto immer unter dem Regenponcho versteckt war.


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