Direkt südlich von Malaga befindet sich der Ort Benalmádena und die Bergkette Sierra de Mijas die von überall in der Costa del Sol gut zu sehen ist. Wir fahren mit der Seilbahn hinauf um dort eine kleine Rundwanderung zu machen, die dann allerdings doch etwas länger wird.
Silvester 2014 ist vorbei, Neujahr 2015 ebenfalls erfolgreich überstanden, Zeit für die erste Wanderung des Jahres! Wir sind zusammen mit Simon, Marion und Bernd insgesamt eine Woche in Malaga im Urlaub und brechen am 02. Januar alle zusammen auf nach Benalmádena. Mit Bus und Bahn kommen wir dort an und suchen zunächst einmal ein Café um zu frühstücken.
Es gibt noch keinen richtigen Plan wohin wir überhaupt wandern, klar ist nur dass wir die Seilbahn nehmen um auf den 771m hohen Monte Calamorro zu gelangen. Dort verlassen wir uns auf die ausgeschriebenen Rundtouren von denen wir online gelesen haben. Zunächst sollte die Bahn eigentlich erst ab 11Uhr laufen, als wir um 10Uhr in Benalmádena ankommen ist sie aber schon in Betrieb. Entgegen unserer Erwartungen ist absolut nichts los, wir sind fast die einzigen die nach oben fahren. Da wir ja eine Rundtour machen wollen lösen wir auch gleich die Talfahrt, und los gehts. An der Bergstation der Seilbahn ist eine Falknerei die täglich Vorführungen macht, es dauert aber noch zu lange bis diese beginnt, vielleicht ist dann auch etwas mehr los.
Die Routenplanung gestaltet sich letztendlich etwas schwierig, weil es eigentlich gar keine Rundtouren gibt. Alle aufgeführten Wege führen wieder hinunter ins Tal. Zunächst wollen wir den Aussichtspunkt am Monte Calamorro erreichen und dann ein bisschen dem Bergrücken entlang gehen und irgendwann umdrehen. Oben am Monte Calamorro ist es deutlich kühler als unten, aber das Wetter ist super und die Aussicht ebenso. Nach Süden ist es leider etwas trüb, daher können wir nicht bis nach Marokko sehen, was hier durchaus möglich sein soll. Dafür überblicken wir die ganze Costa del Sol und sehen auch die schneebedeckten Gipfel der Sierra Nevada im Nordosten.
Um zum Bergrücken zu kommen müssen wir zunächst ein ziemlich steiles Stück auf einem sandigen und unbefestigten Weg absteigen. Bernd merkt ziemlich schnell dass das mit seinen Problemen in der Hüfte nichts wird und beschließt umzudrehen. Er besteht darauf dass wir weitergehen und uns dann unten wieder treffen. Nach dem Abstieg wird der Weg deutlich leichter. Es geht auf einem sandigen aber ganz gut gepflegten Pfad auf und ab am Hang entlang. Ohne Wind ist es nun richtig warm, die 20°C fühlen sich deutlich wärmer an. In Deutschland hat es zur gleichen Zeit schätzungsweise -5°C, Spanien im Januar ist gar nicht so schlecht! Sanne, Simon und ich planen nun die Route weiter und entscheiden nicht zurück zur Bahn zu gehen sondern einen der drei möglichen Abstiege ins Tal zu nehmen. Marion ist sich unsicher ob der gut 800Hm, läuft aber zunächst noch ein Stück mit und will dann dan bei Gelegenheit umdrehen. Da es aber immer mal wieder kurze Stücke steiler bergauf und -ab geht, sieht sie ein dass der Rückweg auch nicht unbedingt einfacher ist als einfach mit uns weiterzugehen.
Die Tour macht jetzt richtig Spaß, der Weg ist gut, die Aussicht super, das Wetter sowieso. Daher passieren wir die erste Abstiegsmöglichkeit, und an der zweiten entscheiden wir den ganzen Weg bis zu den Sendetürmen auf dem Cerro del Morro zu laufen und den Weg R5 ins Tal zu nehmen. Der letzte Anstieg zur Sendestation sieht anstrengender aus als er fdann letztendlich ist. Dort angekommen treffen wir auf eine asphaltierte Straße der wir die letzen Meter bis nach oben folgen. Das hat sich richtig gelohnt, der Ausblick hier ist fantastisch, man sieht nun auch ins Hinterland das zuvor immer verdeckt war. Von hier kann man theoretisch auch bis Gibraltar und Afrika sehen, aber es bleibt in diese Richtung leider zu diesig. Nach einer kleinen Verschnaufpause beginnen wir mit dem Abstieg.
Zum Glück müssen wir der Asphaltstraße nur kurz folgen bis der Wanderweg R5 nach links abzweigt. Er umrundet den Cerro del Morro und führt dann sehr steil bergab. Insgesamt haben wir ca. 800Hm zu überbrücken, unten ist die Autobahn sichtbar die einen guten Anhaltspunkt gibt wie weit es noch ist. Der Abstieg ist nicht ganz ohne, ich vermisse hier zum ersten mal die festen Wanderschuhe, da ich nur Joggingschuhe mit in den Urlaub genommen habe. Nachdem wir den Bstieg endlich geschafft haben kommen wir an einer Höhle vorbei in der früher Lehm abgebaut wurde. Das Tor wurde aufgebrochen und wir gehen ein paar Meter hinein und sind überrascht von den Ausmaßen. Es wäre sich interessant nochmal mit ordentlichen Taschnlampen zurückzukommen, das LED-Licht unserer Smartphones ist aber definitiv nicht genug, daher belassen wir es bei der kurzen Erkundungstour.
Ab jetzt verläuft der Weg wenig schön parallel zur Autobahn bis diese schließlich durch einen Tunnel unterführt wird. Aus der Ferne haben wir bereits ein merkwürdiges Gebäude gesehen. Wir hielten es für eine Statue oder eine Moschee, als wir dort angekommen sind stellt sich heraus dass es eine tibetische Stupa ist. Erwartet man auch nicht unbedingt in Südspanien, ist aber wirklich sehr schön gemacht. Wir besichtigen sie kurz und fahren dann mit dem Bus zurück zum Bahnhof in Benalmádena wo die Tour endet. Leider gibt es die heißersehnten Churros nicht mehr, also lösen wir die Tickets nach Malaga und nehmen den Zug. Dabei stellt sich heraus dass wir die falschen Tickets gekauft haben, ist aber nicht weiter schlimm da wir am Ausgang welche nachlösen können.
Die Tour in der Sierra de Mijas war sehr schön, aber am Ende doch anstrengender als geplant. Der Abstieg hat es richtig in sich, und ich denke im Sommer wird es oben zwischen den Sträuchern und Bäumen extrem heiß. Für Januar ist die Tour aber perfekt geeignet, wir haben nicht bereut den ganzen Weg bis zum Cerro del Morro gemacht zu haben. Insgesamt haben wir unterwegs vielleicht 10 Leute getroffen, kaum zu glauben auf einem Berg der durch eine Seilbahn erschlossen ist.
Hallo, ich hoffe, Sie genießen Ihre Zeit in Malaga und kommen in Zukunft wieder, danke.