Bei herbstlichen Verhältnissen laufen wir den Matschuner Höhenweg im Montafon. Über die Gipfel Versettla (2.372m) und Madrisella (2.466m) erreichen wir das Matschuner Joch und gehen von dort durchs Novatal bis Garfrescha und mit der Bahn zurück nach Sankt Gallenkirch.
Wie jedes Jahr sind wir auch 2015 wieder Ende September im Montafon. Die Tourenplanung wurde dieses Jahr durch Schneefall etwas erschwert, wir waren am Morgen noch nicht sicher ob wir tatsächlich den Gipfel der Madrisella (2.466m) erreichen werden. Zunächst wandern wir, quasi zum aufwärmen, von Sankt Gallenkirch zur Talstation der Versettlabahn in Gaschurn. Über einen schön angelegten Wiesenweg können wir meist abseits der Straße gehen, der Weg ist ca. 6km lang und wir brauchen 1,5h da es immer wieder auf und ab geht.
Von Gaschurn aus fahren wir mit der Versettlabahn auf 2.000m Höhe (~11€ Bergfahrt, ~16€ für ein Kombiticket Versettla rauf, Garfrescha runter). Oben angekommen fühlt sich der warme Herbstmorgen gleich ganz anders an, hier ist es windig und bitterkalt während wir unten im T-Shirt gelaufen sind. Also Daunenjacke, Mütze und Handschuhe rausgekramt und weiter gehts, es ist bereits 12 Uhr, also ist etwas Eile geboten.
Da hier bereits Schnee liegt, und wir nicht wissen wie es weiter oben aussieht, setzen wir uns als erstes Teilziel den Versettla-Gipfel, laut Schildern in 1:15h zu erreichen. Von dort wollen wir uns die Verhältnisse anschauen und überlegen ob wir den Matschuner Höhenweg über die Madrisella fortsetzen können. Als Alternative haben wir den Weg über den Gantekopf nach Garfrescha geplant. Allerdings stellt sich das dann als unnötig heraus, es liegt zwar ein bisschen Schnee, aber es ist nicht vereist und der Weg ist klar erkennbar. Bereits nach 50 Minuten erreichen wir den Gipfel der Versettla.
Hier oben ist es komischerweise deutlich wärmer als unten, so genießen wir die Aussicht, denn durch die Wolkenlöcher zeigen sich immer wieder die umliegenden Gipfel. Auch zur Madrisella sieht man hinüber, und da dort viel Betrieb herrscht scheint der Weg auch weiter gut machbar zu sein. Daher entscheiden wir uns die Tour auf Madrisella, Matschuner Joch und Novatal auszuweiten.
Den Übergang von Versettla und Madrisella haben wir bereits nach einer halben Stunde hinter uns gebracht. Dort gibt es nochmal etwas mehr Schnee als zuvor, aber auch das stellt kein Problem dar, da vor uns bereits viele Leute den Weg freigeräumt haben. Der Gipfel ist optional, man kann den Höhenweg auch ohne Besteigung fortsetzen. Wir verzichten aber natürlich nicht darauf, da es auch nur ein kleiner Abstecher ist.
Weiter gehts auf dem Höhenweg Richtung Matschuner Joch, vorbei an kleinen Seen und mit immer mehr Schnee. An ein paar Stellen muss man auch mal die Hände benutzen und aufpassen, da es rechts des Weges doch recht steil ins Novatal abfällt. Am Matschuner Joch angekommen geraten wir etwas in Zeitdruck. Laut Schild dauert der Abstieg bis Garfrescha 2:15h, das würde uns gerade zur letzten Talfahrt der Sesselbahn um 17.15Uhr reichen.
Mit beschleunigtem Schritt machen wir uns an den Abstieg ins Novatal. Hier liegt auch noch recht viel Schnee, so kommen wir teils rutschend, teils laufend schnell bergab. Der Weg ist hier ziemlich steil und wir machen ziemlich schnell viele Höhenmeter gut, an der Schneegrenze wird dann auch der Weg breiter und wir kommen weiterhin schnell voran. Ab der Alpe Nova erreichen wir dann wieder das Skigebiet und laufen an Skiliften und Großbaustellen vorbei in Richtung Garfrescha. Dort kommen wir dann bereits nach 1,5h an und haben somit sogar noch genug Zeit um das verdiente Bier auf der Sonnenterasse zu trinken. Danach geht es mit der abenteuerlichen Sesselbahn bergab nach Sankt Gallenkirch.
Fazit: Sobald man das Skigebiet verlässt wird es landschaftlich sehr schön. Der Matschuner Höhenweg ist schön, von den Gipfeln der Versettla und Madrisella hat man tolle Ausblicke in die Silvretta und das Montafon. Der Schnee im Herbst hat uns zum Glück nicht so sehr gestört, die erforderliche Trittsicherheit sollte man aber natürlich mitbringen. Auf dem Rückweg durchs Novatal kann man die angegebenen Zeiten recht einfach unterbieten, da die Wege hier breit und relativ flach sind. Schön ist es ab der Alpe Nova aber eher nicht mehr, man befindet sich dann mitten im Skigebiet.