Über Silvester 2014 sind wir für eine Woche in Malaga im Urlaub und machen auch einen Ausflug zum UNESCO Weltkulturerbe Alhambra, eine maurische Festungs- und Tempelanlage, auf den Hügeln der Stadt Granada.
Eins gleich vorweg: Man kann nicht einfach so nach Granada fahren und die Alhambra besichtigen, denn die Karten sind pro Tag limitiert, damit nicht zu viele Leute dort sind. Ich finde das eine sehr gute Regelung, das könnten sich manch andere Sehenswürdigkeiten gerne auch abschauen. Im Internet stand dass für die ganze erste Januar Woche alles ausverkauft ist, so hatten wir nicht allzu viel Hoffnung. In einem Reisebüro in Malaga wurde uns dann aber doch weitergeholfen und wir haben noch Tickets für den Mittags-Slot bekommen (14-18 Uhr). Es lohnt sich also auf jeden Fall das über einen Anbieter zu versuchen wenn man selbst keine Karten mehr bekommt. Eine weitere Eigenart: Man kann zwar das ganze Gelände ab 14Uhr besichtigen, aber das Highlight, die Nasridenpaläste, dürfen nur 100 Personen pro Stunde betreten, und nur zu genau dem Zeitpunkt der auf dem Ticket steht (in unserem Fall 15.30Uhr). Die Zeitplanung muss also passen!
Wir haben zusätzlich zu den Eintrittskarten auch gleich noch Bustickets im Reisebüro gekauft. Um 11Uhr fährt der Bus am Bahnhof in Malaga ab, genug Zeit um noch in einem Café zu frühstücken. Der Komfortbus ist super, es gibt WLAN, ein Multimedia-System, ein Verpflegungspaket und sehr gemütliche Sitze. Nach knapp 2h kommen wir in Granada an, leider ist der Busbahnhof recht weit vom Stadtzentrum entfernt, die Alhambra ist genau auf der anderen Seite der Stadt. Uns wurde schon gesagt dass wir am besten mit dem Taxi fahren sollten, also tun wir das auch. Die Fahrt kostet 25€ vom Busbahnhof bis zum Haupteingang der Alhambra, mit dem Bus hätten wir allerdings eine gute Stunde länger gebraucht.
Nachdem wir uns mit den Audioguides – die extrem dämlich aussehen und nur mäßig informativ sind – ausgestattet haben, kann es auch schon losgehen. Wir laufen von der Medina Richtung Alcazabra, da sich dort auch der Nasridenpalast befindet und wir ja pünktlich um 15.30Uhr dort sein müssen. Dazwischen gibt es immer wieder öffentlich zugängliche Teile in denen sehr viel los ist, sobald man aber einen Teil der Alhambra betritt der Eintrittskarten verlangt ist der Besucherandrang wieder sehr angenehm. Immer im Hintergrund: Die 3.500m hohen und schneebedeckten Gipfel der Sierra Nevada. Das absolute Highlight ist aber definitiv der Nasridenpalast, früher Regierungssitz und die Privatgemächer der arabischen Herrscher. Danach laufen wir weiter durch die Gärten der Generalife und beenden dann unseren 4-stündigen Besuch der Alhambra.
Mit dem Bus fahren wir wieder hinunten nach Granada und suchen uns ein Restaurant zum Essen. Wir finden eine kleine Tapas-Bar (Bicicleta) die zwar recht teuer ist dafür aber wirklich sehr gut. Danach nehmen wir erneut ein Taxi zurück zum Busbahnhof und fahren zurück nach Malaga.
Ein Besuch der Alhambra ist wirklich sehr zu empfehlen, wenn es auch nicht ganz so spontan möglich ist. Die ganze Anlage ist sehr beeindruckend. Wir hatten die Audioguides dabei, die zwar viele Informationen zu bestimmten Gebäuden und Räumen geben konnten, uns haben aber die größeren geschichtlichen Zusammenhänge gefehlt (wer waren die Mauren überhaupt und warum waren sie in Granada?). Im Nachhinein haben wir das alles bei Wikipedia nachgelesen, hätten uns die Informationen aber lieber vom Guide gewünscht. Die deutsche Übersetzung ist zwar ziemlich fehlerfrei, aber leider sehr einschläfernd vorgetragen. Ich denke mit einer richtigen Führung ist alles bestimmt noch viel interessanter.