Wie (fast) jedes Jahr meines Lebens habe auch 2014 die Osterfeiertage zusammen mit Familie und Freunden des Posaunenchor Reudern auf dem Flumserberg verbracht. Da Ostern dieses Jahr sehr spät war, und allgemein sehr wenig Schnee gefallen ist, hatten die Lifte zum größten Teil bereits geschlossen. Sanne und ich sind daher erst an Gründonnerstag angereist und haben sämtliche Wintersportausrüstung zuhause gelassen und stattdessen Wanderschuhe eingepackt.
Geplant war auf jeden Fall eine Tour Richtung Spitzmeilen, doch aufgrund des etwas längeren Vorabends und des eher schlechten Wetters entschieden wir uns für eine kleine Rundtour am Freitag. Eva und Simon konnten auch noch mobilisiert werden und so zogen wir gegen Mittag los. Vom Veloheim ging es der langsam abtauenden Piste entlang aufwärts zur Prodalp. Trotz intensiver Sonneneinstrahlung hat sich die plattgewalzte Schneedecke der Piste erstaunlich lange gehalten, doch der asphaltierte Wanderweg war weitestgehend frei. Am Anfang war der Aufstieg in der Sonne ziemlich schweißtreibend, als aber die Wolken immer dichter wurden war es im Wind ziemlich kalt und ungemütlich.
Nach einer guten halben Stunde haben wir die Prodalp erreicht und fanden zu unserer Überraschung erstaunlich viele Skifahrer vor. Der Prodchamm war eine der wenigen geöffneten Pisten, es schlängelte sich aber nur noch eine schmale Spur den grünen Hang hinter zum Lift. Vorallem die Kinder des Skiclubs waren nicht vom Renntraining abzuhalten, aber wir haben auch ein paar Reuderner entdecken können die noch nicht genug hatten. Aufgrund des Pistenbetriebs konnten wir nicht den eigentlichen Verlauf des Winterwegs wählen und mussten hinter der Liftstation über eine Wiese laufen. Alles nicht so einfach wenn man die Gegend normal nur komplett verschneit kennt. Von hier an wurde mit jedem Höhenmeter die Schneedecke dichter, außerdem mussten etwas abseits laufen da der Wanderweg scheinbar unter der präparierten Piste verläuft. Immerhin wussten wir so ungefähr wo es hingeht, denn im Winter sichtbare Markierungen gab es keine. Wir waren jedenfalls froh als auf halbem Weg nach oben Richtung Prodchamm der Wanderweg nach rechts abbiegt und am Hang entlang weiter nach Chrüez verläuft. Hier hatten wir endlich wieder etwas unsere Ruhe und konnten auch den Ausblick über Walensee und Churfirsten genießen, wenn auch etwas trüb und wolkig.
Im weiteren Verlauf fällt der Weg zum Gasthaus Chrüez ziemlich steil ab und war eisglatt. Sanne und ich hatten glücklicherweise Stöcke dabei die wir untereinander aufteilten um das steilste Stück sicher abzusteigen. Am Zwischenziel haben wir ausgiebig Pause gemacht, immerhin waren wir schon 1,5h unterwegs! Desweiteren konnten wir auch die Vorbereitungen und ersten Testfahrten der am nächsten Tag öffnenden Sommerrodelbahn Floomzer beobachten. Mit einem kleinen Bogen durchs Stellitälit mit schönem Ausblick auf den Walensee ging es weiter, Eva und Simon konnten die Tour des Vortages nach Quinten noch einmal aus der Ferne studieren. Der Rückweg führte uns zunächst durch einen Wald ins Moorgebiet oberhalb von Mittenwald, vorbei an der Käserei und oberhalb von Mittenwald zurück Richtung Carfrida zum Veloheim.
Insgesamt haben wir unter drei Stunden für die Tour gebraucht, weniger als ich ursprünglich gerechnet hätte. Die Wegfindung ist alles andere als einfach, ich denke da haben im Übergang von Winter- auf Sommersaison noch viele Markierungen gefehlt. Aber mit 30 Jahren Ortskenntnis findet man sich auch so ausreichend zurecht. Aufgrund des trüben Wetters gibt es leider nur wenige Bilder, doch das sollte sich am nächsten Tag ändern!